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Kampf den Strolchen und Abzockern!

Aktiv sein hilft

Es ist schwer, das Jobcenter zu aktivieren, und man fragt sich doch, in welchem surrealen Theater man dort ist. Aber lesen Sie selbst. Wenn man aktiv ist und Eigeninitiative zeigt, kommt eine Menge heraus, wie etwa dieser Leckerbissen. Irgendwas kommt schließlich immer raus.

Dieser Einsicht folgend, bat ich Mitte Januar 2018 das Jobcenter, mich in den Bewerberpool des Vermittlungsservice Vest aufzunehmen und mich zu vermitteln ich schickte eine entsprechende Mail an diese Abteilung. Früher gab es ja mal eine Bewerberbörse auf der Webseite, doch die fehlt nun ganz. Das hatte ich nicht bedacht, und es hat mich auch nicht interessiert. Wenn die einen Service für Arbeitgeber anbieten, dachte ich mir, kann es ja auch nicht schaden, wenn ich mich als Bewerber bei denen melde, so dass die zumindest wissen, dass ich auch noch da bin. Ich bat um Aufnahme in denselben und wollte außerdem einfach nur wissen, wer für mich zuständig ist, denn lange hatte das Jobcenter nicht mehr bei mir gemeldet - von Vermittlungsversuchen ganz zu schweigen. Außerdem wollte ich erfahren, wo ich angesichts meiner Schwerbehinderung (50%) wegen meiner Charcotfüße stehe.

Da ich die Telefonnummer von Frau Lochthofen verlegt hatte, rief ich einige mir bekannte Nummern im Haus an. Keiner nahm ab. Die waren wohl noch alle zu Tisch. Nun denn, es sei ihnen ja auch gegönnt. Etwa anderthalb Stunden später meldete sich schließlich eine Teamleiterin, Frau Wilkens, und versprach, sich um mich zu kümmern.  Sie wirkte sympathisch, doch der Schein trog, wie ich später feststellen musste. Zwei Wochen später hatte ich am 31. Januar einen Termin bei ihr;  gemeinsam mit ihrem Kollegen, Herrn Redemond. Von den Angeschriebenen aus der dieser Vermittlungsabteilung hat sich übrigens keineR bei mir gemeldet.

Das Ergebnis war, dass beide Teamleiter versprachen, mir zu helfen. Dabei versuchten sie, mir das Programm "soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt" schmackhaft zu machen und auch anboten, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Als ich zum Schein darauf einging und einwilligte, in einer Recklinghäuser Grundschule als Integrationshelfer bis zu 120 Stunden tätig zu werden, strahlten die beiden übers ganze Gesicht. Sie witterten wohl schon fette Beute, und ich hatte keine Lust auf Stress an diesem Nachmittag. Mir hätte es im Monat 250 Euro netto mehr gebracht. Wäre insofern nicht schlecht gewesen, da ich ohnehin Zeit und Langeweile hatte, derweil ich mit den Folgen psychischen Folgen meiner Erkrankung bzw. Behinderung zu kämpfen habe. Als ich indes zu Hause mich schlau machte und mehr über das Programm las, empfand ich das Angebot als sehr dürftig, um nicht zu sagen eine Frechheit. Das Programm richtet sich an sehr arbeitsmarktferne Personen, und man erhält nur den Mindestlohn. Der geringe Stundenlohn lag mir schwer im Magen. Dafür wollte ich nicht arbeiten, und für 250,00 Euro mehr 120 Stunden unterwegs zu sein? Nein, zu wenig! Hintergrund der Offerte war wohl weniger mir helfen zu wollen, sondern wohl eher, dass sie mich umtopfen wollten. Schließlich zahlt doch der Bund während meiner Teilnahme das Gehalt und das Jobcenter spart rund 800 Euro, knapp 10.000 Euro für 2018 also, denn der Verdienst pro Stunde beträgt 8,64 €. Hinzu kämen noch Züschüsse für den Träger. Very tricky, das ganze. Dafür hat man dann studiert. Nein Danke, dann lieber nur ein Zuverdienst von 150 Euro; das ist rentabler.

Da hätte ich wohl lieber ein Jodeldiplom  machen sollen, ich Dödel ich. Dann hätte ich jetzt wenigstens was Eigenes für die Zukunft und später und so. Naja, aber wenigstens Abitur hab ich. Immerhin.

Die im Programm vorgesehenen "beschäftigungsbegleitende Aktivitäten", um die teilnehmenden Personen zu stabilisieren und ihre Chancen auf eine Beschäftigung am allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern sind doch eh Aufgabe der Jobcenter oder nicht? Warum wollte das Amt sie sich noch mal extra bezahlen lassen bzw. bezahlt werden?

Zur Kritik am Programm siehe:

Für wirklich arbeitsmarktferne Personen, die zu gar nix zu gebrauchen sind oder gesundheitlich vollig darnieder liegen sind, kann das Programm aber ein echter Segen sein und - befristet - Linderung bringen. Dies sei der Fairness halber gesagt. Mehr aber auch nicht.

Der Name der Gruppe, die dieses Lied singt, lautet auf Deutsch übrigens "Notlage". Wie sinnig. Seit dem  jüngsten Termin im Jobcenter höre ich es mir nun immer mal wieder an, um selbst zu reflektieren und mir meine Arbeitsmarktferne bewusst zu machen. Ist ja auch wichtig, um persönlich weiterzukommen. Für mich hat es so jetzt eine ganz andere Bedeutung bekommen und entwickelt sich quasi zu meiner Hymne auf den Arbeitsmarkt.

Und wenn ich daran denke, welches Gesocks sich auf dem Arbeitsmarkt tummelt, und wie vorsichtig man im Jobcenter sein muss, halte ich mich auch lieber bewußt davon fern, denn wie sagte schon Knigge: "Gar zu leicht missbrauchen und vernachlässigen uns die Menschen, sobald wir mit ihnen in Vertraulichkeit verkehren. Um angenehm zu leben, muß man fast immer als ein Fremder und den Leuten erscheinen. Dann wird man geschont, geehrt und aufgesucht."

Das Jobcenter bzw. der Kreis Recklinghausen sollte Größe zeigen und mich zu einem ordentlichen Stundensatz  anstellen und so für die Frechheiten und Impertinenzen, die mir bislang vorgesetzt wurden, großzügig entschädigen.

Ansonsten wären Poussieren, Promenieren, Parlieren und Rräsentieren Tätigkeiten, in denen ich aufblühen würde und die mich erfüllten. "Bloß keinen Stress und schon gar nicht durch Arbeit!" sage ich immer. "RegBesch.z. B. V. - Regierungsbeschäftigter zur besonderen Verwendung": Das könnte schön auf meiner Visitenkarte stehen. Derzeit bin ich ja ohnehin beim Kreis beschäftigt, nur man verwendet mich ja kaum - zumindest nicht so, wie ich es wünsche.

Damit verbunden sollte natürlich auch eine angemessene Vergütung sein, denn von einem Titel kann man ja schlecht leben, und die derzeitgen Bezüge legen erheblich unter meinen Kompetenzen und Fähigkeiten. Ich denke da so an eine Festanstellung in Höhe von 50 Stunden pro Monat zu einem Stundensatz von 50,00 € netto (13 Monatsgehalt und Urlaubsgeld natürlich inbegriffen): Ja, das würde auch. meine Arbeitsmoral wieder heben, die dank Mithilfe dieser Kundenbetreuer auf erheblich unter Null gesunken ist und somit ein gravierendes Vermittlungshemmnis darstellt. Außerdem brauche ich ja noch viel Zeit, um an meiner Gewaltbereitschaft zu arbeiten, was ja auch ein weites erhebliches Vermittlungshemmnis ist. Es wird in meinem Fall keine einfache Aufgabe für den Coach, den man mir zur Seite stellen will. Der darf dann ausbaden, was andere versaut haben. Herzlichen Glückwunsch ihm! Ich freue mich schon auf das Sparring. Und er darf mir dann auch erklären, warum die beiden Pinocchios mir nichts von dem Programm "job:plus", für das der Kreis Recklinghausen im Januar 2018 den Zuschlag erhielt und wofür noch Coaches benötigt werden, erzählt haben. Wollten Sie nichts oder hatten Sie keine Ahnung?

Einen Monat nachdem ich in das Programm aufgenommen wurde, fragte ich bei meinem Fallmanager nach. Schließlich hatte ich nichts von dem mir zuständigen Herrn gehört. Er teilte mir mit, Herr Homrighausen, so sein Name, werde sich bei mir melden, falls ein entsprechendes Angebot vorliege.

Der Herr Homrighausen wiederum verwies mich an einen anderen Mitarbeiter, welcher mich wiederum an Herrn Redemond zurück verwies. Aktiv Stellen gesucht haben die wohl eher nicht. Stattdessen kam ein Angebot von einem Arbeitgeber, den ich selbst vorgeschlagen hatte. Dem Allerdings waren die Förderungen, die das Jobcenter ihm übersandt, zu vage formuliert und zu unklar.

Na, ich glaube ja nicht, dass ich das noch vor der Verrentung erlebe, aber mal sehen. Andererseits bedaure ich das auch nicht, denn wer weiß, was mir da wieder für ein Schrott kredenzt worden wäre. Außerdem ist da ja noch mein Verhältnis zur Gewalt, das denen so aufstößt. Das Jobcenter ist aber am Ende selbst schuld, wenn Bürger aggressiv werden, denn bei so einer Performance fällt es schon schwer, ruhig zu bleiben.

Der gute Herr Homrighausen hat auch einen gewissen Erklärungsbedarf. Er muss mir nämlich erklären, warum er im Januar nicht bereits aktiv geworden ist, als ich ihn und seine KollegInnen darumt. Statt Arbeitsvermittler heißt er übrigens nun "Betriebsakquisiteur", Das hört sich zwar schicker sonst hat sich daran aber gar nichts geändert. Man fragt sich zudem, warum das Jobcenter Geld für eine Aufgabe erhält, für die es ohnehin zuständig ist. Ich brauche auch etwas zusätzliches Schickermoos, denn nüchtern erträgt man das ganze nicht, wenn einem so viel Gutes widerfährt. Prost.

In der Zukunft sehe ich mich aber auch eher so einer Rolle eines Bundeskammerjägers oder Bundesjägermeisters, der Ratten und Ungeziefer bekämpft, und die Lügenbolde, von denen das Jobcenter durchsetzt ist, tüchtig aufscheucht und zur Strecke bringt. Warum nicht? Einen Reichsjägermeister gab es ja schließlich auch schon mal; damals, als wir noch einen Reichsgeschäftsführer hatten. Denkbar wäre aber auch eine Beschäftigung als Quäleist, der sie richtig piesakt, denn da das Jobcenter wohl von allen guten Geistern verlassen ist, würde ich da bestimmt nicht stören, sondern hätte eine Menge Platz, mich zu entfalten. Es hätte zudem auch noch für das Amt gesundheitliche Vorteile: Durch kleine Sticheleien hier und da ersparen sich die Mitarbeiter die Akupunktur. Vielleicht können Sie mich ja über die Krankenkasse abrechnen. Wer weiß? In der Vergangenheit hatte ich ja schon genug Gelegenheiten, um meine Kompetenzen unter Beweis zu stellen. Hier nun eine weitere Übung. Das ist ja auch für mich wichtig, um in Form zu bleiben und den Biss nicht zu verlieren.

Der Herr Andreas Redemond und Frau Wilken - deren Vornamen sie mir auch übrigens nicht nennen wollten - waren übrigens nicht die einzigen, die sich nach Frau Lochthofen um mich kümmern wollten. An Frau Lochthofen geriet ich übrigens, nachdm meine vorherige Fallmanagerin auch durch Nichtstun glänzte. Zuerst versuchte es nach ein Herr Hillig, aber der brachte mir auch immer nur Scheißangebote. Danach war mal eine Frau Kruse für mich zuständig. Die habe ich nie gesehen, aber es funktionierte. Ich brauchte nur eine E-Mail schreiben, und es kam eine Reaktion vom Amt. Mails haben doch manchmal etwas für sich. Frau Wilkens übrigens bat darum, nicht via E-Mail zu kommunizieren. Das machte sie schon von vornherein verdächtig, denn da Mails ja mittlerweile zur Standardkommunikation gehören fragt man sich doch, warum denn diese Möglichkeiten nicht nutzen? Zwar ist direkt miteinander reden besser, doch es hat mitunter den Nachteil, dass am Ende Aussage gegen Aussage steht. Schließlich kann ich ja nicht alles immer mündlich exakt erklären, und wenn man etwas schriftlich hat, ist dafür umso besser; so kann es hinterher keinen Streit geben – oder zumindest weniger. Außerdem ist es so leichter und einfacher auf Links zu verweisen. Außerdem schätze ich sehr die CC- und BCC-Funktionen meines E-Mail-Programms. Damit kann man zum Beispiel viele Leute zugleich über einen Sachverhalt informieren, und es spart eine Menge Zeit, als wenn man es immer noch mal mündlich wiederholen muss.

Es werden auf jeden Fall harte Verhandlungen werden, da bin ich mir sicher. Bin mal gespannt, was die Behörde mir noch so alles bietet. Trau, schau wem, heißt daher meine Devise. Am Aschermittwoch geht's los; dann ist der erste Termin; vier Wochen nach der Kontaktaufnahme. Mein Gott, wie flott. Da sieht man aber mal wieder, wie eilig sie es haben, mich in Arbeit zu vermitteln oder mir sonstwie zu helfen. Oder ist das ganz nur ein Vorwand, um schnell und billig an die Kohle aus Berlin und Düsseldorf zu kommen, und das Jobcenter glaubt, mit mir einen Dummen gefunden zu haben, der darauf reinfällt? Es scheint fast so. Schließlich fragte ich schon im Juni 2017 das erste Mal nach, wie denn die Perspektiven für mich seien, und es passierte nichts. Das gleiche Spiel im Oktober 2017.

Wie dem auch sei: Etwas kam bei meinen Bemühungen auf jeden Fall heraus: Dieser Bericht hier, den ich mit Links geschrieben habe, und den man kaufen kann. Besser als nichts.

 
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